Ingrid Wildi Merino

Ingrid Wildi Merino wurde 1963 in Santiago de Chile geboren und emigrierte 1981 in die Schweiz. Heute lebt und arbeitet sie in Genf. Von 1985 bis 1987 studierte die Künstlerin auf der HfG in Zürich, wo sie ihre Studium 1997 im Studienbereich Bildende Künste abschloss. Von 1998 bis 2000 absolvierte sie zudem ein Nachdiplomstudium an der École Supérieure d’Art Visuelle in Genf. Der Austausch mit dem Künstler Thomas Hirschhorn spielt eine große Rolle in der Entwicklung Ihres Werkes. Ingrid Wildi Merino benutzt die Medien Video und Photographie um auf soziale Begebenheiten hinzuweisen, die uns alle umgeben. In ihren dokumentarisch angelegten Videoessays, die sich stark an ihren eigenen biografischen Erfahrungen orientieren, untersucht sie, ähnlich wie ein Ethnologe, das individuelle und kollektive Gedächtnis und unsere Auffassung vom alltäglichen Leben. Ihre Augenmark liegt in ihren Arbeiten darauf, wie soziale Unterschiede geeint werden, wie Geschichte geschrieben wurde und wie sich soziale Vorstellungen entwickeln und zusammensetzen. Ihre Video- und Photoarbeiten funktionieren wie ein Geflecht menschlicher Gegebenheiten, dessen subtile und komplexe Fäden und helfen unsere Welt und die Welt der Anderen zu betrachten. In ihren Arbeiten findet eine Auseinandersetzung mit dem Realen und Wahren statt, einer künstlerischen Tradition, die mit dem Begriff des Realismus beschrieben werden kann. Zur Haltung des Realismus gehört eine Vorliebe für das Marginale und Periphere, für die Brüche in der scheinbaren Kohärenz der Welt, für Außenseiter und Einzelgänger. Demnach findet Ingrid Wildi Merino ihre Gesprächspartner zumeist an den Rändern der Gesellschaft. Ingrid Wildi Merino hat an wichtigen Ausstellungen und Festivals teilgenommen - darunter Shifting Identities – (Swiss) Art today, Kunsthaus Zürich; Rencontres Internationales, Paris – und 2009 zur Bienal do Mercosul, Porto Alegre, geladen. Ihr Werk ist in bedeutenden Sammlungen vertreten, u.A. in der Bundeskunstsammlung Bern, der Frac Provence-Alpes-Côte-d’Azur, Marseille und dem Fonds d’Art contemporaain, Genf.

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