Yuri Leiderman

Die Auseinandersetzung mit politischen, historischen und territorialen Themen lässt sich in den Arbeiten des 1963 in Odessa geborenen Künstlers Yuri Leiderman als ein subjektiv und zugleich abstrakt verarbeitetes Charakteristikum ablesen. Die von Leiderman aufgenommene Idee der „Geopoetik“ erlaubt es sich einem Werk anzunähern, das sich eindeutigen Botschaften entzieht: “Geopoetik stellt weniger eine Utopie als etwas Fantastisches dar, denn sie ist nicht verbunden mit Kausalfolgen, Interpretationen, Erwartungen und Erklärungen, sondern zeigt sich als ein ungesteuert aufblitzendes, unbekanntes und unvollendetes Ereignis.“ Seit 1983 nahm er an den Aktivitäten der Moskauer Konzeptualisten teil und war Mitbegründer der seit 1987 bestehenden Gruppe der Medical Hermeneutics, von der er sich 1990 löste, um eigene Wege zu gehen. Yuri Leiderman war Teilnehmer der Manifesta 1996 in Rotterdam, der Sydney Biennale 1998, der Biennale Venedig 2003 und der Biennale Shanghai 2004. Seine Werke befinden sich in renommierten Sammlungen u. A. im Staatlichen Russischen Museum, St. Petersburg, dem Ludwig Museum Budapest und in der Sammlung Ludwig, Aachen. Yuri Leiderman lebt und arbeitet in Berlin.

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